Echinococcus

Was ist eine Echinokokkose?

Die Erreger der Echinokokkose sind sehr kleine Würmer. Die Würmer leben normalerweise im Dünndarm von Tieren. Ein anderer Name für Echinokokkose sind Fuchsbandwurmerkrankung oder Hundebandwurm Erkrankung. Es gibt verschiedene Untertypen der Würmer, die unterschiedliche Tiere befallen.

  • Der Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) ist der Erreger der sogenannten zystischen Echinokokkose. Er lebt normalerweise im Hund, Wolf oder Fuchs. Im Verlauf seines Lebens kann er aber auch Schafe, andere Wiederkäuer, Schweine und den Mensch befallen.

  • Der Kleine Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) ist der Erreger der alveolären Echinokokkose. Er lebt normalerweise im Fuchs oder Hund und zeitweilig in der Feldmaus, anderen Nagetieren oder dem Menschen.

Wie wird Echinococcus übertragen?

Hund oder Fuchs scheiden Wurmeier mit dem Kot aus. Die Wurmeier können lange in der Natur überleben und die Witterung überstehen. Menschen können sich anstecken, wenn sie die Eier in den Mund bekommen. Dies passiert z.B. über kontaminierte Felle, verunreinigte Nahrung oder verunreinigte Hände. Es erfolgt keine Übertragung von Mensch zu Mensch.

Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

  • Der Hundebandwurm kann die Leber befallen, dies passiert bei ungefähr 6 von 10 Menschen. Der Hundebandwurm kann auch die Lunge befallen, dies passiert bei 2 von 10 Menschen. Die Hundebandwürmer formen sogenannte Zysten, das ist ein abgegrenzter Bereich, der außen von einer Kapsel umgeben ist. Wenn die Leber befallen ist, kann es zu Bauchschmerzen, Gelbfärbung der Haut und Störungen der Blutgefäße kommen. Wenn die Lunge befallen ist, kann es zu Atembeschwerden und Husten kommen. In selten Fällen ist das Gehirn betroffen. Wenn die Kapsel aufbricht kann es zu allergischen Reaktionen kommen.

  • Der Fuchsbandwurm ist gefährlicher als der Hundebandwurm. Er befällt fast immer die Lunge. Die Zysten können dabei im Verlauf der Jahre immer größer werden und angrenzende Organe befallen. Der Fuchsbandwurm führt häufig zum Tode.

Wann bricht die Krankheit aus und wie lange ist man ansteckend?

Üblicherweise dauert es Monate bis Jahre zwischen der Aufnahme des Erregers und dem Beginn der ersten Krankheitszeichen.

Wer ist besonders gefährdet?

Besonders gefährdet sind Personen, die Kontakt zu Füchsen oder Hunden haben. Auch Personen, die viel im Wald sind, haben ein höheres Risiko für die Erkrankung. Die Bandwürmer kommen in manchen Regionen der Erde häufig vor, in anderen Regionen sind sie selten. Der Hundebandwurm ist in Europa vor allem in den Mittelmeerstaaten zu finden zum Beispiel in der Türkei. In Deutschland ist der Hundebandwurm selten. Der Fuchsbandwurm kommt vor allem in Mittel- und Osteuropa vor. Auch Japan, die USA und Kanada sind betroffen. In Deutschland ist der Bandwurm in Süddeutschland häufiger als in Norddeutschland.

Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?

  • Eine Bandwurmerkrankung sollte immer von einem Ärztlichen Spezialisten behandelt werden. Da es sich in Deutschland um eine selten behandelte Erkrankung handelt. Deshalb sollte die Therapie in einem ausgewiesenen Zentrum erfolgen. Die Krankheit kann behandelt durch Medikamente werden, wie zum Beispiel Albendazol oder durch eine Operation. Auch eine Punktion der Zyste mit einer Auflösung durch Äthanol ist möglich.

  • Bei einer Erkrankung eines Menschen sollte wenn möglich nach der Quelle der Erkrankung gesucht werden.

  • Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist im Normalfall nicht möglich. Nur bei Operation müssen bestimmte hygienische Vorschriften eingehalten werden.

Wie kann ich mich schützen?

  • Hygiene beim Umgang mit möglicherweise befallenen Hunden (Händewaschen nach Kontakt, sichere Beseitigung des Kots).

  • Waldfrüchte sollten vor Verzehr gründlich gewaschen und, wenn möglich, gekocht werden. Nach Wald-, Feld- und Gartenarbeiten in Risikogebieten sollten die Hände gründlich gewaschen werden.

  • Beim Hantieren mit erlegten oder tot aufgefundenen Füchsen sollten Schutzmaßnahmen beachtet werden: Plastikhandschuhe, Plastiksäcke, sichere Entsorgung.

  • Aus dem Mittelmeerraum mitgebrachte Hunde sollten prophylaktisch eine Entwurmung erhalten.

  • Rohe Schlachtabfälle sollen nicht an Hunde verfüttert werden.

Wo kann ich mich informieren?

Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung zur Verfügung. Weitere (Fach-) Informationen finden Sie auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch Instituts (www.rki.de/) Weitere Informationen zum Thema Infektionsschutz durch Hygiene finden Sie auf den Seiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.infektionsschutz.de).