Chlamydien

Was ist eine Chlamydia trachomatis-Erkrankung

Eine Infektion mit Chlamydia trachomatis ist eine häufige Geschlechtskrankheit. Chlamydien werden in verschiedene Serotypen eingeteilt. Chlamydia trachomatis gehört zu den Serogruppen D-K. Die Weltgesundheitsorganisation geht von 89 Millionen Neuinfektionen pro Jahr aus. In Deutschland gibt es zurzeit keine Meldepflicht der Erkrankung.

Wie wird Chlamydia trachomatis übertragen

Chlamydia trachomatis kommt nur beim Menschen vor und wird durch sexuelle Kontakte oder bei der Geburt übertragen. Die Bakterien befinden sich auf den Schleimhäuten, wie zum Beispiel in der Scheide, dem Penis oder Po. Das Bakterium wird über Schleimhautkontakt weitergegeben. Die Übertragungswege sind vor allem ungeschützter Vaginal-, Anal- und Oralsex sowie die gemeinsame Benutzung von Sexspielzeug ohne Kondom. Bei einer vaginalen Geburt kann eine infizierte Mutter ihr neugeborenes Kind anstecken.

Welche Krankheitszeichen haben Erkrankte?

Chlamydia trachomatis verursacht nur selten Krankheitszeichen. Nur 2 von 10 Frauen oder 5 von 10 Männern bemerken Krankheitszeichen. Wenn Krankheitszeichen auftreten, sind das bei Frauen ein vermehrter Ausfluss aus der Scheide, Schmerzen beim Sex oder ein vermehrter Juckreiz. Bei Männern kann die Erkrankung Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen verursachen. Manchmal gibt es einen eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre oder schmerzhafte Hoden. An der Eintrittsstelle des Erregers kann ein Geschwür auftreten. Die Erkrankung kann auch im Po oder im Hals auftreten. Dort kann sie zu Blutungen, Schmerzen und Eiter führen. Gelenkbeschwerden und Augenentzündungen können ebenfalls Krankheitszeichen sein. Wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt kann sie sich im Körper weiter ausbreiten und den Eileiter, die Prostata und die Nebenhoden infizieren. Bei vier von zehn Frauen verkleben die Eileiter, verbunden mit dem Risiko für Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter oder Unfruchtbarkeit.Bei der Übertragung unter der Geburt erkranken die Neugeborenen meist an einer Augenentzündung. Durch das Einatmen der Erreger kann eine schwere Lungenentzündung beim Säugling ausgelöst werden.

Wann bricht die Erkrankung aus und wie lange ist man ansteckend?

Die Krankheit bricht 1 bis 3 Wochen nach dem sexuellen Kontakt aus. Solange man erkrankt ist kann man Chlamydien weitergeben.

Wer ist besonders gefährdet?

Alle Personen, die ungeschützten Sex und Geschlechtsverkehr haben, können erkranken. Das gilt auch für Analsex oder Oralsex. Häufig betroffen sind insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene.

Was muss ich bei einer Erkrankung beachten?

  • Jede erkrankte Person sollte ärztlichen Rat einholen.

  • Die Erkrankung wird im Regelfall mit einem Antibiotikum behandelt.

  • Erkrankte Personen sollten auf Sex verzichten. Wenn das nicht möglich ist, sollte unbedingt ein Kondom verwendet werden. Die wissentliche Verbreitung von Chlamydien kann strafrechtlich verfolgt werden.

Wie kann ich mich schützen?

Einen vollständigen Schutz vor einer Infektion mit Chlamydien gibt es nicht. Durch die Verwendung von Kondomen sinkt das Risiko einer Ansteckung.

  • Kondome beim Vaginal- und beim Analsex verwenden – auch dann, wenn der Penis nur kurz in die Scheide oder den Po eindringt.

  • Kondome benutzen beim Gebrauch von Sexspielzeug

  • Kondome oder Dental Dams beim Oralsex verwenden

  • Sexuell aktive Frauen bis 25 Jahre sollten jährlich ein Urintest durchführen. Diese Untersuchung wird üblicherweise von der Krankenkasse bezahlt.

  • Das Screening auf Chlamydia trachomatis ist Bestandteil der Mutterschaftsvorsorge in der Schwangerschaft.

  • Sexpartner*innen innerhalb der letzten 60 Tage sollten sich in der Regel ebenfalls behandeln lassen. Sexpartner*innen, die sich nicht behandeln lassen wollen sollten sich mehrfach untersuchen lassen.

Wo kann ich mich informieren?

Das örtliche Gesundheitsamt steht Ihnen für weitere Beratung zur Verfügung. Ärztinnen und Ärzte beraten Sie insbesondere zu Ihrer eigenen Erkrankung. Weitere (Fach-) Informationen finden Sie auch im Internet auf den Seiten des Robert Koch-Institutes. Die Bundezentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert auf ihrer Seite liebesleben.de über die Erkrankung.